Alpl am Oisberg (Bauernboden)

Bewölkter Himmel, es könnte jeden Moment regnen. So richtig irgendwie dazwischen das Wetter, und trotzdem ist mein Bewegungsdrang größer. Da schadet es nicht, einen kleinen Gipfeljoker in der Tasche zu haben. Ich war erst einmal, und das mit Ski, von der Großen Kripp am Alpl. Das Alpl (1405 m) ist die höchste Erhebung des Bauernbodens, welcher auch Oisberg genannt wird.

Der Bauernboden wurde von mir schon von allen Seiten bestiegen. Nur zu Fuß über die Große Kripp bin ich noch nicht gegangen. Wegen Holzbringungsarbeiten wurde der Parkplatz für Wanderer und Skitourengeher wenige Meter straßenabwärts verlegt. Man sollte nur diesen Parkplatz benutzen, da große Holztransporter unterwegs sind. Beim Weggehen mache ich noch dieses Foto vom Königsberg. Am Schwarzkogel liegt noch Schnee. Also schätze ich, wird auch am Alpl noch ein wenig liegen.

Viele gehen von diesem hohen Ausgangspunkt nordöstlich zum Friesling (1339 m). Ebenfalls unmarkiert weist er zwei Gipfelkreuze und Gipfelbücher und ein herrliches, blumenreiches Gipfelplateau auf.

Da brauche ich keine Ski oder Schneeschuhe. Wasserdichte Wanderschuhe sind das Mittel der Stunde.

Auf der Karte ist ein Weg eingezeichnet, der mittlerweile durch eine Forststraße ersetzt wurde. Ich gehe ein gutes Stück die Forststraße entlang, bis im einmündenden Walchtal Steinmänner an der rechten Seite den Weg weisen.

Zum Teil ist der Sommerweg mit der Winteraufstiegsspur ident. Es ist nass, aber nicht all zu kalt.

Ab ca. 1000 m liegt noch Schnee, man findet keinen Aufstiegsweg mehr, aber Steinmännchen helfen bei der Wegfindung.

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Im Sinne von „Paulis“ Gipfelsammeln, werde ich mir heute auch noch den Zinkenkogel und die Hauslehner Alpe, bzw. den Strubberg ansehen.

Zwischen Hauslehner Alpe und Alpl komme ich zum Bergkamm und finde gleich einmal diesen Überstieg vor. Den hat es vor einem Jahr noch nicht gegeben.

Ich steige darüber und gehe gleich einmal Richtung Hauslehner Alpe weiter. Erster Blick zurück zum eigentlichen Gipfel, dem Alpl. Ich gehe eine Runde auf der Hauslehner Alpe, die völlig von einem Wildzaun eingeschlossen ist und mache mich dann Richtung Alpl auf den Weg.

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Eigenartig ist der Tiefblick ins völlig Grüne. Maisberg und Prochenberg zeigen sich auch schon ohne Schneebedeckung.

Den Dürrenstein kann ich gerade noch erkennen.

Dass ich heute keine Sonne sehen werde, zeichnet sich auch ab. Aber es weht fast kein Wind, und es ist nicht kalt. Nur zu regnen soll es nicht beginnen. Dann wäre ich schon sehr zufrieden.

Im Anstieg zum Alpl, Blick zurück zur Hauslehner Alpe.

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Das ist jetzt ein richtiges Verbrechen. Den Zaun so am Gipfelkreuz vorbeizuziehen, ist schon schlimm. Gipfel Alpl (1405 m).

Kurze Rundumschau am Bauernboden. Ich war bereits auf fast allen Gipfeln, auf  so manchem mehrmals. Nur westlich vom Krenngraben mit Kothaufenberg, Steinkopf und Karl war ich noch nicht. Das ist für mich näheste Heimat und wird mir schon einmal ins Konzept passen.

Ich bin wegen des voll verschandelten Alpl-Gipfels furchtbar grantig. Und das Weitergehen und Fotografieren macht mir im Moment gar keinen Spaß.

Im Gipfelbuch finde ich den Eintrag von „paulis.tourenbuch.at“.

Verwölkter Blick zum Königsberg.

Nicht sehr gut geplant, gehe ich jetzt wieder Richtung Hauslehner Alpe um evtl. zum Strubberg zu kommen. Zumindest möchte ich die Höhenkote 1290 m erreichen.

Dies sind Situationen, in welchen ich mich über mein GPS so richtig freue. Schön querwaldein führt mich der Keinweg.

Über einen Schlag geht es noch darüber, und dann befinde ich mich schon am Kamm zum Strubberg.

Strubberg gibt es keinen. Aber die Höhenkote (1290 m) findet sich ohne Vermessungsstein, ist aber klar erkennbar.

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Ich gehe unter dem Alpl zur Zinken-Jagdhütte weiter. Dass auch der Zinkenkogel nur ein Scheingipfel ist, zeichnet sich für mich schon bei der Hütte ab.

Und tatsächlich ist hier der Zinkenkogel. Den kann ich vergessen. Ich werfe einen Blick auf die Karte und beschließe, gemütlich auf der Forststraße zu bleiben, bis ich meine Aufstiegsspur kreuze.

Blick zur Höhenkote, wo ich gerade eben noch einen Vermessungsstein gesucht habe. Hier sieht man auch, dass es keinen Gipfel für den Strubberg gibt.

Im Anstieg ca. 753 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 12 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at


Darf’s ein bisserl mehr sein?

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Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.

Meine Quellen:

Ausschnitt aus Kompass Logo Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Tippelt (1995): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland, Ennsthaler Verlag, Steyr.