Donnersalpe von der Großfölz

Die Wetterprognose für dieses Wochenende verspricht große Kälte und Sturm. Diese Vorausschau lässt uns nach einem nicht so hohen, ausgesetzten Gipfel Ausschau halten. Mit der Donnersalpe (1539 m) im Windschatten des Kaiserschildes werden wir auch fündig. 

Fritz Peterka ortet die Donnersalpe als freie Waldkuppe in der Fortsetzung des Reichenstein-S-Grates, durch den Kampensattel getrennt. Diese Beschreibung stimmt natürlich nicht. Es ist der S-Grat des Kaiserschildes, wie es im älteren  Eisenerzer Alpen Führer richtig steht.

Vom Parkplatz in der Großfölz bei gefühlten – 57 Grad starten wir fünf: Robert, Stefan Muck, Reinhard und ich.

In einer guten Spur rechts der Forststraße, die sich aber kurz darauf als irreführend erweist und uns 100 Höhenmeter und eine kurze Abfahrt zusätzlich einbringt, starten wir. Aber der Umweg ist nicht wirklich schlimm und verdirbt auch keinem die gute Laune.

Bei diesem Haus steigen wir den Hang auf, und bald danach fahren wir ihn auch wieder ab.

Dieser Zustieg aus dem Norden ist seiner Natur gemäß saukalt!

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Als Belohnung für die zurückgelegten Aufstiegsmeter gibt es nach einer Stunde endlich Sonnenschein. Der kalte Schnee ist pulvrig und vielversprechend.

Dauernd wird gut gelaunt gelacht, es werden Witze erzählt – mich ereilt der Verdacht, dass meine Kollegen diese Schitour nicht ernst genug nehmen. Die sind nur aus Vergnügungssucht mit dabei. Echter Leistungswille ist nicht vorhanden.

Mangels Ortskenntnis gelingt es uns nur einmal, die Forststraße abzukürzen. Unser Weg führt uns über die Untere und Obere Lagstatt zur tief verschneiten Schirmbacheralm.

Sehnsüchtig gehen unsere Blicke zum sonnigen Pfaffenstein (1871 m), dem beschienenen Hochblaser (1771 m) und in diesen Augenblicken völlig falsch benannten Kaltmauer (1929 m).

Der Kaiserschild überragt unser Tourenziel um 545 m, selbst der Rotriegel ist noch um 340 m höher. Damit ergibt sich ein mächtiges Windschild gegen die anwehenden Westwinde.

Seemauer, Hochblaser und Kaltmauer im Zoom.

Von der Schirmbacheralm geht es steil durch ein Waldstück bis zu diesen, fast baumfreien, Almflächen.

Pulvrig fühlt sich der Schnee an. Wir werden für den langen Zustieg belohnt.

Jetzt, in der Sonne aufsteigend, geht es uns so richtig gut.

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Jetzt kann ich schon das Gipfelkreuz auf 1539 m erkennen. Und mir fällt auch ein, dass ich eigentlich das Tulleck, 1412 m hoch, östlich von der Donnersalpe zuvor noch besteigen wollte. So habe ich jetzt einen guten Grund mehr, die Donnersalpe über den kürzeren Zustieg von Hohenegg nochmals zu besuchen, dann aber mit dem Tulleck (1412 m). 

Es ist nicht windstill, aber vom angekündigten Sturm spüren wir nichts.

Skurril – um solche Figuren sehen zu können, musste man früher in Schaubuden Eintritt bezahlen.

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Unter den Föhnwolken der Erzberg (1466 m), Eisenerzer Reichenstein (2165 m), Pfaffenstein (1871 m). Im Vordergrund das versäumte Tulleck (1412 m).

Rechts der Bildmitte im Reichensteinkamm die Hohe Lins und vorgelagert, die Hohe Stang (1716 m). Diese habe ich am 7.1.2011 samt Größen Berg (1454 m) besucht.

Schwarzenstein (1953 m), Stadelstein (2070 m), Speikkogel (1992 m) und Wildfeld  (2043 m). Nur den Speikkogel habe ich bei mehreren Besteigungen der anderen drei immer ausgelassen. Diesen „Fehler“ werde ich demnächst beheben.

Der Kragelschinken (1845 m) im Reichensteinkamm. Ebenfalls ein beliebter Schitourenberg.

Die Donnersalpe ist durch ihre zentrale Lage ein großartiger Aussichtsberg. Nur selten in Internetforen erwähnt, sind wir auf unserem Zustieg die einzigen Schitourengeher. Aber in vielen Schitourenführern findet man Hinweise, vor allem der Zustieg von Hohenegg wird gerne beschrieben.

Der Zeiritzkampel mit seinen 2125 m überragt alle anderen westlichen Berge der Eisenerzer Alpen.

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Donnersalpe (1539 m).

Pure Angst vor der steilen Abfahrt steht meinem Kollegen ins Gesicht geschrieben. Er entscheidet sich trotzdem, die Abfahrt ohne Felle zu wagen.

Im Anstieg ca. 900 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 11 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at


Darf’s ein bisserl mehr sein?

Weitere Unternehmungen in der Region Eisenerzer Alpen (Auswahl):

Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.

Meine Quellen:

Ausschnitt aus Kompass Logo Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Auferbauer (2004): Schitourenparadies Steiermark, Verlag Styria Pichler, Graz.

Schall et. al. (2008): Schitouren-Atlas Österreich Ost, Schall Verlag, Alland.

Peterka (1982): Eisenerzer Alpen, AV Führer, Bergverlag  Rother, München.

Scharfetter/Buchenauer (1978): Eisenerzer Alpen, Bergwandern, Klettern, Schifahren, Verlag Styria, Graz.

Zeller (2006): BergErleben Bd. 2, Eisenerzer Alpen, Hochschwab West, Verlag Gertraud Reisinger, Spielberg.