Plesch Berg (1720 m)

Es heißt die Plesch – mit dieser Überraschung beginnt meine Vorbereitung zu dieser Schitour. Wieder einmal habe ich einen alleinstehenden Mugel als Ziel auserkoren. Als Schlechtwetterberg gilt die Plesch, trotz der lawinösen Osthänge. Denn der gar nicht so dichte Baumbestand ermöglicht auch bei Lawinenwarnstufe 4 eine Schitour.

Meine Bedingungen sind aber heute weder lawinös oder sonst wie schlechtwettermäßig. Im Gegenteil, ich habe mir bestes Tourenwetter ausgesucht, um alle umliegenden Berge „auszuspähen“.

Der Parkplatz in der Mühlau ist schon vollgeparkt und ich finde erst 200 m weiter einen Stellplatz für mein Auto. Der Scheiblingstein (2197 m) mit der Langen Gasse wird das Ziel für die meisten hier sein. Ein kleinerer Teil, schätze ich, wird die Kreuzmauer (2091 m) ansteuern.

Die Schneehöhe ist für mein Vorhaben perfekt, ob ich noch Pulverschnee erleben darf, wird sich noch herausstellen.

Herrlich, so auf den Pyhrgas und den Scheiblingstein (2197 m) zuzugehen. Immer wieder bleibe ich stehen und blicke hoch.

Vor mir geht ein Pärchen durch einen großen Abstand getrennt. Vielleicht haben sie Liebeskummer? Sehr gemächlich sind sie unterwegs. Er trägt ein Snowboard am Rücken. Auf den Scheiblingstein wollen sie. Dafür sind sie meiner Einschätzung nach viel zu spät unterwegs und auch viel zu langsam. Immerhin braucht es für den Scheiblingstein (2197 m)  1450 Höhenmeter!

Der einzig heikle Punkt meiner Spurfindung ist das rechtzeitige Abzweigen von der Karawanenspur Richtung Lange Gasse. Gleich bei der Brücke, eine breite geräumte Forststraße querend, geht es in den Wald.

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Durch den Wald geht es aufwärts. Immer und immer wieder eine Forststraße querend.

In der Bildmitte gut zu sehen, der Mühlauer Stadel (1541 m). Er ist auch ein beliebtes Schitourenziel, vor allem, wenn die Kreuzmauer nicht so gut machbar ist.

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Endlich komme ich an den ersten gutgeschwungenen Abfahrtsspuren vorbei.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Diese Plesch ist doch ein überrannter Berg. Sie ist anfängerfreundlich nicht allzu hoch. Ich sehe aber nur noch diese eine, frischgezogene Aufstiegsspur und sonst keine.

Die Hallermauern sind in ihrer ganzen Pracht überblickbar.

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Hier mündet der 631 Wanderweg aus der Zirnitz ein.

Es zeigen sich farbige Lichtreflexe am Himmel. Wie diese zustande kommen, werde ich bei Gelegenheit noch eruieren.

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Ich nutze einen Baumstumpf im großen Schlag ca. 400 Höhenmeter unter dem Gipfel, um Selbstauslöserfotos mit den Haller Mauern im Hintergrund zu schießen.

Hier von links nach rechts gut zu sehen: Kreuzmauer (2091 m), Lieblscharte (1814 m), Hochturm (1984 m), Kesselkargrat (1925 m)

Bosruck (1992 m) und im Hintergrund das Warscheneck (2367 m)

Das langgezogene Karleck (1582 m) zwischen Bosruck (1992 m) und Großer Pyhrgas  (2244 m).

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Ich weiche immer wieder in den Wald aus, da die Spur über die Wechten sehr unangenehm zu gehen ist.

Hier ergibt sich der erste Blick auf den Gipfelaufbau. Links von mir, der jungfräuliche, eingewehte Osthang.

Das Admonter Becken mit der Hochtorgruppe und den Buchsteinen.

Nochmals der einladende, aber aus gutem Grund unbefahrene Osthang.

Rechts der Bildmitte kann ich mein vorwöchiges Tourenziel, den Stubwieswipfel (1786 m) mit seiner steilen Westwand, erkennen.

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Pleschberg (1720 m).

Die Plesch bietet einen fantastischer Rundblick. Südlich kann ich den langen Kamm des Dürrenschöberl (1737 m) erkennen. Dahinter die Rottenmanner Tauern mit Hochhaide (2363 m) und Großer Bösenstein (2448 m).

Genau gegenüber, in nördlicher Richtung die Hallermauern mit Großer Pyhrgas und dem Scheiblingstein.

Im nahen Westen zeigt sich der Bosruck (1992 m) in seiner ganzen Pracht. Dahinter „beginnt“ das Tote Gebirge.

Im „entfernteren“ Westen kann ich den Grimming und Dachstein sehen. Und trotz seiner geringen Höhe markant wie immer: der Hochtausing mit seinen 1823 Metern.

Der Admonter Reichenstein.

Buchsteine

Fast der ganze Bogen der Hallermauern mit der Bärenkarmauer (2172 m) oder auch Hexenturm genannt.

Meine Abfahrt gestaltet sich viel besser als erwartet. Selbst die Waldabfahrt macht im pulvrigen Schnee großen Spaß. Die Bäume sind in sehr abfahrtsfreundlichen Abständen gepflanzt. Danke liebe Forstverwaltung. Viel zu schnell komme ich an meinen Ausgangspunkt zurück. Am Foto ist sozusagen der Mündungsbereich der Langen Gasse zu sehen.

Zum Schluss noch die Zufahrtsstraße zu einem Wohnhaus gequert, abgefahren und in der Kompression gestürzt. Schön war’s!

Im Anstieg ca. 1029 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 12,4 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at


Darf’s ein bisserl mehr sein?

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Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.

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ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Meine Quellen:

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Heitzmann (1989): Gesäuse, Landesverlag, Linz.

Kren (2011): Tourenbuch Gesäuse Wege, Hütten, Gipfel, Schall Verlag, Alland.

Schall et al. (2008): Schitouren-Atlas Österreich Ost, Schall Verlag, Alland.