Frauenmauerhöhle samt Gipfelverfehlung

Schon lange auf meiner Wunschliste und immer wieder ist etwas dazwischengekommen. Aber diesmal passt es.

Ein Schönwetterfenster wird von Gabi und mir genutzt, der Frauenmauerhöhle und vielleicht auch dem Gipfel (1827 m) einen Besuch abzustatten.

Von der Gsollkehre (1232 m) an der Präbichl-Passhöhe geht es los. Würde man dieser Hochspannungsleitung folgen, käme man auf den Laming Sattel. Wohin sonst noch, kann ich nicht sagen.

Es blüht und schillert…

Kurz vor der Gsollalm wandern wir natürlich der Gsollmauer entlang.

Bald ist die Gsollalm (1201 m) erreicht.

Wir gehen Richtung Bärenlochsattel weiter (Weg 834), da wir von West nach Ost durch die Höhle gehen wollen.

Die Uhrzeiten für die Führungen durch die Höhle dürften seit langen Jahren unverändert sein – diese Tafel auf der Gsollalm mit den Zeitangaben stimmt jetzt noch.

Bei halben Anstieg, noch vor der Steilstufe im Bärenlochsattel, befindet sich die Abzweigung zur Höhle.

Nach wenigen Minuten kann man schon diesen Blick auf die Zustiegsleitern zur Höhle werfen.

Vom Höhleneingang gibt es einen wunderbaren Rundblick zum Großen und Kleinen  Polster (1910 m und 1796 m)

Hochstein (1860 m), Wildfeld (2043 m), Stadelstein (2070 m),  Schwarzenstein (1953 m) Kragelschinken u. natürlich der Erzberg.

So schaut der Eingangsbereich zur Höhle aus. Ein kleiner Junge meinte zu seinem Vater: „Sogar einen Briefkasten haben Sie da“!

Immer noch der Eingangsbereich.

Im Hintergrund die TAC Spitze (2019 m) und die Eisenerzer Griesmauer (2034 m), die im Gegensatz zur Vordernberger Griesmauer (2015 m nicht im Bild) weniger bestiegen wird.

Bereits in der Höhle. Hier geht es aber nicht hinauf.

Vor der Höhle die lange Zustiegstreppe. Zu langes Ausharren auf der Treppe ist nicht ratsam, da das Gelände noch immer sehr steinschlaggefährdet ist.

Vom Durchmarsch gibt es leider keine Fotos – meine Kamera hat nicht den erforderlichen Blitz dafür. Man findet aber im Netz viele Informationen und Fotos zu dieser Höhle. Hier befinden wir uns schon beim Osteingang.

Die fast einstündige Führung samt Stirnlampe kostet nur 3,– €. Noch dazu hatten wir das Glück, von einem Eisenerzer Urgestein durch die Höhle geleitet worden zu sein. Herr Rudolf Krenn, noch ein echter Bergknappe aus Eisenerz, führt mit viel Liebe und Sachverstand und wenn erforderlich (bei ausländischen Gästen), auch in Hochdeutsch durch seine Höhle.

Herr Rudolf Krenn: immer belagert von weiblichen Bewunderern.

Nördlich geht es den Langstein entlang bis zur Abzweigung zum Bärenlochsattel. Da die Durchschreitung der Höhle mein GPS völlig verwirrt hat und auch danach, vermutlich durch die Abschattung der Wände, kein Empfang ist, finden wir zwar die Abzweigung, versäumen aber danach die Fußspuren, die durch Latschengelände auf den Frauenmauergipfel (1827 m) führen sollen.

Hier sieht man die Neuwaldalm, die am leichtesten über Tragöß erreicht werden kann.

Hier haben wir den Weg 805 bereits verlassen und steigen Richtung Sattel auf.

Der kurze Aufstieg gestaltet sich kurzweilig. Da wir schon länger nicht im Hochschwab unterwegs waren, ist alles wieder ganz „neu“.

Nach Überschreitung des höchsten Punktes, bereits wieder Blick zum nahen Pfaffenstein, am Bärenkarlkogel (1740 m) vorbei. Da ich ausschliesslich darauf konzentriert bin, die Spuren auf die Frauenmauer zu finden, übersehe ich die Möglichkeit, den Bärenkarlkogel zu besteigen. Ich muss zukünftig meine Tourenplanung verbessern.

Die Frauenmauer rechtfertigt aber mit dem ebenfalls unmarkierten Langstein (1709 m) und dem Bärenkarlkogel (1740 m) einen eigenen Bergtag in dieser wunderbargen Gegend.

Wie groß ist meine Freude, als wir wieder einmal eine Höllenotter antreffen. Mit großer Fluchtgeschwindigkeit flieht diese gar nicht kleine Giftschlange.

Im steileren ersten Teil des Abstieges vom Sattel gibt es gute Seilsicherungen …

…oder Leitern.

Ungelöst bleibt für mich das Rätsel der Konrad-Ruhe. Welche Geschichte sich wohl hinter diesem Platzerl verbirgt?

Nach erfolgtem Abstieg und zwischenzeitlicher Jause im bewaldeten, schattigen Teil des Weges, zeigt der Rückblick die Höhle.

Frauenmauerhoehle_0111

Die TAC Spitze (2019 m).

Griesmauer (2015 m)

Der Kartenausschnitt zeigt unseren Weg samt der GPS Route. Es ist der Original Track ohne Nachbearbeitung.

Im Anstieg ca. 800 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 9 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at


Darf’s ein bisserl mehr sein?

Weitere Unternehmungen in der Region Hochschwab (Auswahl):

Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.

Meine Quellen:

Ausschnitt aus Kompass Logo Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Auferbauer (2001): Hochschwab, Wanderführer, Bergverlag Rother, München.

Hödl (2003): Wandererlebnis Hochschwab & Hohe Veitsch, Almen, Gipfelwege, Hütten, Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.

Zeller (2006): BergErleben Bd. 2, Eisenerzer Alpen, Hochschwab West, Verlag Gertraud Reisinger, Spielberg.