Rund um Wildalpen und Hinterwildalpen gibt es einsame Mugeln, die dem Hochschwab, dem Gesäuse und den Eisenerzer Alpen vorgelagert, herrliche Ausblicke ermöglichen. Vor allem will ich nicht zu hoch hinaus, da der Herbstmalkasten nur in baumbestandenen Regionen zum Einsatz kommen kann. Von Hinterwildalpen aus lässt sich eine Rundwanderung auf markierten Steigen durchführen.
Als Zustieg wähle ich die Forststraße, die gleich zu Beginn nördlich von der Straße, die in den Lurggraben führt, abzweigt. Schon zeigen sich, wie mit Puderzucker bestäubt, der Eibl (1335 m) und sein höherer, unbenannter Nachbargipfel mit 1427 m.
Auch mein Tagesziel präsentiert sich ganz in weiß.
Über einen mittlerweile unmarkierten Zustieg aus der Südseite und das Schwalbeltal kann man den Gipfel auch erreichen. Ebenso aus der Südseite über das Bauernhaus Berger und Franzbauer. Auch über Gams durch den Gamsforst und Goßgraben (in der Karte fälschlich als „Großgraben“ bezeichnet) gibt es einen Zustieg.
Ab 1100 m findet meine erste Schneeberührung in diesem Herbst statt.
Immer wieder schaue ich auf meine Füße und die Bergschuhe und finde den Anblick ohne Ski ungewohnt, denn diese Situation mit frischgefallenem Schnee an den Bäumen, kenne ich eigentlich nur von meinen Skitouren.
Knapp vor der Goß ergeben sich schon die ersten Ausblicke.
Auf der Auf der Goß (1331 m) angekommen (kein Schreibfehler, der Übergang nennt sich wirklich „Auf der Goß“), bewundere ich diese kleine Kapelle. Überhaupt findet man in diesem Teil der Steiermark ungewöhnlich viele Marterl, Kapellen und Kreuze.
Am Weg zum Kleinen Buchberg besuche ich die in der Karte bezeichnete und mit einer Höhenkote versehene Lurghöhe (1438 m).
Gegenüber zeigt sich der Große Geiger (1723 m), und dominierend die Kaltmauer (1929 m). Beide sind ebenfalls von Hinterwildalpen, über die Eisenerzer Höhe, ersteigbar
Der Blick in den Norden zeigt den gesamten Verlauf der Alpintour Hochkar – Dürrenstein. Den Ötscher bringe ich von diesem Fotostandpunkt aus nicht mehr ins Bild.
Den markierten Weg habe ich bereits kurz vor der Alm verlassen, um direkt zum Kleinen Buchberg (1447 m) zu gehen.
Gipfel Kleiner Buchberg (1447m).
Vom Gipfel sieht man schon zum Großen Buchberg.
An der Gögalalm gehe ich vorbei, überall hört man den Schnee von den Bäumen tropfen und ich habe das Gefühl, einen Frühlingstag zu erleben.
Jetzt sehe ich doch eine Spur im Schnee, und diese wendet sich ebenfalls dem Großen Buchberg zu.
Ganz nah sieht man den Tamischbachturm samt Almmauer.
Über eine weite Weidefläche geht es zum kurzen Anstieg auf den Gipfel.
Hier begegne ich den Spurenverursachern. Ich vermute eine sportliche Mutter mit sportlichem Sohn, denn das Tempo in dem die beiden unterwegs sind, kann als beachtlich beschrieben werden. Bergwandern und Schnell, gehen bei mir allerdings getrennte Wege.
Um den Bericht nicht gänzlich mit Panoramabildern zu überfrachten, habe ich bis jetzt darauf verzichtet. Aber da man immer leicht ansteigend auf dieser breiten Schneide immer höher kommt, bieten sich tolle Ausblicke, wie zum Beispiel hier auf dem Bild: links die Kaiserschildgruppe und rechts mit dem Wolkenfähnchen der Lugauer.
Obligatorisch und unverzichtbar das Gipfelfoto: Großer Buchberg (1563 m).
Jetzt sieht man auch den Ötscher. Von diesem Standpunkt aus wirkt der Dürrenstein mächtiger. Auch kann man die selten begangene Südseite des Hochkars gut einsehen.
Die höchste Erhebung der Ybbstaler Alpen: Die Kräuterin bzw. der Hochstadl (1919 m)
Links der Bildmitte, bereits zum Hochschwab gehörend aber durch das Brunntal vom eigentlichen Bergstock getrennt: Die Riegerin (1939 m).
Kaiserschildstock samt Hochkogel. Die Überschreitung von Münichtal zum Radmerhals habe ich erst im heurigen Jahr verwirklicht. Eine einsame Angelegenheit.
Links im Bild die Kaltmauer (1929 m) und in der Bildmitte der Hochblaser (1771 m).
Der Lugauer sammelt Wolkenfetzen wie ein großer Himalayariese. Vielleicht ist ihm der Ehrentitel „Steirisches Matterhorn“ in den Gipfel gestiegen?
Hier bin ich der Meinung, den Gamsstein fotografiert zu haben. Aber ganz sicher bin ich mir nicht.
Rechts vom Lugauer das Hochzinödl und die andere Gesäuseprominenz.
Auch die ergiebigste Rundschau findet ihr Ende. Ich mache den Rückweg in einer kleinen Schleife über die Saurüßlerhütte.
In meiner Karte ist diese Forststrasse noch ein Karrenweg. Da es so bequem ist, gehe ich auf dieser Forststrasse zu lange und werde mit zusätzlichen Höhenmetern bestraft.
An der angehängten Kompasskarte kann man meinen kleinen Umweg erkennen. Aber mit GPS ist man wirklich flexibler und kann freier agieren.
Hier wendet sich der Weg jetzt steil in das Bärenloch hinab.
Der Anblick der gegenüberliegenden Lurgmäuer im Nachmittagslicht ist schon ein feines Erlebnis.
An der Pumperlhochalm vorbei geht es auf gutem Steig steil bergab.
Die Wildfütterungsanlagen sind für den Winterbetrieb schon bereit. Die Zuckerrüben liegen am Boden, die Futtertröge sind gefüllt. Es fehlen nur noch die beweglichen…
…Zielscheiben. Oder gibt es auch in der Jagd den Begriff „by fair means“, und dieser Jagdstand wir nur für die Beobachtung genutzt?
Ob man in den Revieren der Bundesforste wirklich so willkommen ist?
Ein kapellenartiges Marterl am Ende des Lurggrabens.
Im Anstieg ca. 850 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 16 km.
Senf dazu? Sehr gerne!
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Weitere Unternehmungen in der Region Hochschwab (Auswahl):
- Zeller Staritzen im Herbstlicht
Zinken (1619m), Staritzen (1566m), Große Kopf (1515m), Gredlhöhe (1515m) - Therapeutisches Bergsteigen am Feistringstein (1836 m) oder die erfolgreiche Konfrontationstherapie
Windgrube (1809m), Feistringstein (1836m), Lärchkogel (1731m), Hühnersteigkogel (1636m) - Jahresgipfel TAC-Spitze (2019 m) in der Triple-St-Ecke des Schwaben: Steine, Stahlseile und Steinböcke
TAC-Spitze (2019m), Vordernberger Griesmauer (2015m) - Nur einen Zipfel vom Polster
- Die Wunderbarkeit des Hochschwabs im Westen: Hochturm (2081 m) und Lamingegg (1959 m)
Hochturm (2081m), Lamingegg (1959m)
Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.
Meine Quellen:
Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.
Auferbauer (1990): Hochschwab, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.
Auferbauer (2001): Hochschwab, Wanderführer, Bergverlag Rother, München.
Frischenschlager et. al. (1999): Mürztaler Berge (Rax, Schneealpe u. Hohe Veitsch), Hochschwab, Eisenerzer Alpen, Wanderführer, Leopold Stocker Verlag, Graz.
Hödl (2003): Wandererlebnis Hochschwab & Hohe Veitsch, Almen, Gipfelwege, Hütten, Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.