Ja der Leobner, vielbestürmter und umgarnter Schitourenberg im Johnsbachtal. Er ist mit seinen 2036 m der westlichste Zweitausender der Eisenerzer Alpen und zugleich ein fantastischer Aussichtsberg. Die Seckauer- und Rottenmanner Tauern, Gesäuseberge und Eisenerzer Alpen stehen Spalier. Das Wissen um diesen tollen Schitoureberg ist weitverbreitet, und darum sieht es an Wochenenden wie in einem Schigebiet aus. Viele parkende Autos und viele „Pistenfahrer“. Wir haben uns einen Dienstag ausgesucht und damit recht getan. Nicht allzuviele Tourengeher, sonnig und fast windstill.
Vom Parkplatz beim Gscheidegger steigen wir auf eisigem Untergrund der Sonne entgegen.
Der Untergrund gestaltet sich pistenartig. Unsere Aufstiegsfreuden werden aber dadurch nicht gemindert.
Schon bald erreichen wir die Grössingeralm (von zwei Waidhofener Naturfreunden seit Jahren gepachtet) auf 1319 m.
Weiter geht es zum bereits vielfach zerfurchten Sautrog.
Jetzt fetzen immer wieder einzelne Böen vom Leobnertörl herab. Jacke anziehen, Jacke ausziehen heißt das Spielchen.
Die Gesäuseprominenz zeigt sich im besten Licht.
Am Leobnertörl angekommen, blicken wir in die Karmulde des Leobners. Selbst von diesem Standpunkt kann man links die Aufstiegsspur bereits erkennen. Am Leobnertörl (1739 m) mündet auch der Zustieg aus dem Süden ein: Von Wald am Schoberpass (Vorwald) über die Aigelsbrunner Alm. Der Zustieg übers Haberlkar mündet westlich vom Leobnergipfel im Haberltörl zwischen Sonnleitenkogel und Leobnergipfel ein. Beide Zustiege werden mir hoffentlich in den nächsten Jahren einmal gelingen.
Viel zu schnell haben wir die Mulde durchquert und steigen direkt in den blauen Himmel. Sagenhaft, keine Wolke zu sehen, und der Wind scheint eingeschlafen zu sein.
Blick zur Leobnermauer.
Peter proudly presents: den formschönsten Berg der Ennstaler Alpen aus der schönsten Perspektive. Unsagbar, wie der Lugauer sich aufbaut und in den Himmel weist.
Den Leobnergipfel an einem solch sonnigen Tag alleine für sich zu haben, benötigt schon ein kräfiges Japadapaduu!!!
Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Leobner (2036 m).
Das Thema „Aussichtsberg“ habe ich in der Einleitung bereits angesprochen: Blaseneck, Kalbling, Sparafeld, Admonter Reichenstein und ein Teil der Hallermauern…
…Ödstein, Festkogel, Hochtor…
Lugauer, dahinter Dürrenstein und Ötscher…
Stadelfeldschneid, Hochzinödl, Gsuchmauer, Hochhäusl, Seemauer und Jahrlingsmauer…
Kalte Mauer, Hochblaser, Riegerin, Ebenstein, Hochkogel, Kaiserschild, Griesmauerkogel…
Griesmauerkogel, TAC-Spitze, Donnersalpe, Vordernberger Griesmauer, Polster, Erzberg, Hochturm, Leobner Mauer, Reichenstein, Zeiritzkampel…
Zeitritzkampel, Lahnerleitenspitze, Gößeck…
Der Blick in die Niederen Tauern mit vielen bekannten, aber hier jetzt unbenannten Gipfeln.
Nach über einer Stunde am Gipfel entscheiden wir uns, die Westrinne abzufahren.
Auch diese ist schon, wie die Sautrogrinne, einigermaßen zerfurcht, aber trotzdem finden wir sehr gute Bedingungen vor.
Offensichtlich ist diese Tour für meinen noch nicht schitourentrainierten Körper anstrengend genug, und so bekomme ich bei der Abfahrt bereits sehr dicke Oberschenkel. Ich habe oberhalb der Ploden dann kein Problem, den Rest des Abstieges über die Forststraße zu rutschen.
Ein unglaublich schöner Schitourentag findet ein Ende, aber hoffentlich warten noch deren viele auf uns. Schaun ma mal!
Im Anstieg ca. 1000 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 11 km.
Senf dazu? Sehr gerne!
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Weitere Unternehmungen in der Region Eisenerzer Alpen (Auswahl):
- Eisenerzer Reichenstein
Eisenerzer Reichenstein (2165m), Rössel (1855m) - Achnerkuchel (1824 m) & Wolfleiten (1702 m)
Wolfleiten (1702m), Achnerkuchel (1824m) - In leichter Kletterei zur Rauchkoppe
Rauchkoppe (1836m) - Kragelschinken, oder wie ich mit dem Pulverschnee Wange an Wange Tango tanze
Kragelschinken (1845m), Plöschkogel (1668m) - Wanderung zum Ochsenkogel (1620 m) oder wie ich zum Sechzehnender wurde
Plöschkogel (1668m), Kaltenbachriedel (1457m), Lichteck (1462m), Ochsenkogel (1620m)
Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.
Meine Quellen:
Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.
Auferbauer (2004): Schitourenparadies Steiermark, Verlag Styria Pichler, Graz.
Frischenschlager et. al. (1996): Ennstal – Vom Dachstein bis zum Gesäuse, Wanderführer, Leopold Stocker Verlag, Graz.
Schall et. al. (2008): Schitouren-Atlas Österreich Ost, Schall Verlag, Alland.
Scharfetter/Buchenauer (1978): Eisenerzer Alpen, Bergwandern, Klettern, Schifahren, Verlag Styria, Graz.
Sodamin (2008): Schitouren Obersteiermark, Verlag Styria, Graz.
Zeller (2006): BergErleben Bd. 2, Eisenerzer Alpen, Hochschwab West, Verlag Gertraud Reisinger, Spielberg.