Vom Parkplatz Schönmoos Richtung Mölbinghütte und direkt auf den Raidling Westgipfel (1912 m) am Grat entlang zum Raidling Ostgipfel (1909 m). Abstieg über Liezener Hütte und Hochtor.
Reinhard musste bei Fliegfix noch Reiseutensilien einkaufen. Darum geht es erst um 13h zum Parkplatz Schönmoos. Die Wetterprognose ist nicht sehr freundlich, darum fassen wir den Raidling (Gipfel zwischen Hochmölbingen und Hochtausing) ins Auge. Nicht zu hoch, nicht zu weit und beide haben wir den zweigipfeligen Berg noch nicht bestiegen.
Am Parkplatz Schönmoos (1130 m), erreichbar von Wörschach, scheint noch die Sonne.
Über die herrschenden Wetterbedingungen sind wir uns im Unklaren. Blaue Himmelsflecken zwischen Wolkenbänken. Die Sonne scheint sofort heiß und drückend. Dunkle Wolkenbänke und leichter Regen. Der Blick im Aufstieg gegen Osten: die wunderbare Hintereggalm. Links kann man das Nazogl (2057 m) erkennen. Der kleine „Gupf“ in der Bildmitte müsste der Rotenkogel (1269 m) sein.
Wenn es das Wetter, die Zeit und die Wegfindung erlauben, werden wir heute auch diese Gipfel besteigen. (v.l.n.r.) Raidling Ostgipfel (1909 m), Schafberg (1932 m) und Betstein (1836 m).
Nochmals Blick auf den Hochangern…
…und auf unser Tagesziel, den Raidling.
In einem wärmenden Sonnenfenster geht’s gut gelaunt hinauf zur Langpoltenalm.
An der Wegteilung freue ich mich schon auf den besonders schönen Teil des Grazer Steiges zur Hochmölbinghütte.
Das Sumpereck (1913 m). Ein Gipfel, den ich schon um des Namens willen besuchen werde. Der Anstieg würde an der Mölbinghütte vorbei, zur Sumperalm führen.
(v.l.n.r.) Bärenfeuchtmölbing (1770 m), Feldl (1696 m), Hechlstein (1814 m), Gwendlingstein (1645 m).
Den Bärenfeuchtmölbing habe ich heuer, im Zuge einer Hochtausingüberschreitung bestiegen.
Im Bild die Schneehitzalm und der Weg zum Bärenfeuchtmölbing.
Der Hechlstein ist mit dem markanten Hochtausing und dem dahinter in den Wolken sitzenden Grimming von vielen Gipfeln auch aus der Ferne gut bestimmbar.
Im Bereich des Gottseidank Bankerl: Blick ins Gnanitztal.
Bevor der Anstiegsweg zum Abstieg wird (Hochmölbinghütte), geht es südlich auf Wegspuren und markiert zum Raidling Westgipfel.
Niederhüttenalm mit Hochmölbinghütte, dahinter taucht der Kleinmölbing auf.
Das Wetter verschlechtert sich und es wird nebelig und immer kälter.
Auf den Westgipfel gibt es auch einen Südanstieg direkt bei der Langpoltenalm. Kurz vor Erreichen des Parkplatzes, geht der mit Steinmandln markierte Steig weg, leichte Kletterei ist aber erforderlich. Beim Max-Bankerl findet man sogar ein Wandbuch.
Das Gipfelkreuz könnte schon ganz in der Nähe sein, wir werden langsamer, da der Wandabbruch bald erreicht sein muss.
Wir haben bei fast trockenen Bedingungen den ersten Gipfel erreicht. Raidling Westgipfel oder auch Wörschacher Raidling genannt (1912 m).
Ich konnte in den Karten und Beschreibungen zum Ostgipfel keinen Weg direkt am Grat ausfindig machen. Hier geht der Blick vom Gipfelkreuz zum unsichtbaren Liezener Raidling. Warum kein Weg auszumachen, war wird auf den nächsten Metern verständlich.
Dichteste Latschenfelder besetzen den Gratverlauf. Wir steigen immer weiter ab, in der Hoffnung vielleicht doch Trittspuren zu finden.
Letztendlich folgen wir einem Wildwechsel, der uns immer wieder wunderbar auflaufen lässt.
Ein neuerlicher Anstieg zum Grat zeigt uns aber mächtige Abbrüche und lässt es uns doch vernünftiger erscheinen, weiter unten zu queren. Wenn die Nebelfelder aufreissen, gibt es immer tolle Ausblicke zum Hochtausing (1823 m).
Rückblick zum Gipfel
Immer wieder geht es doch einige Meter, bis die Spuren sich im Latschendickicht verlaufen.
Das Sonnwendköpperl (1746 m) wird im Winter gerne von der Schneehitzalm erstiegen.
Von dieser Seite fotografiert, verliert der Hochtausing seine sonst so markante Guglhupfform.
Kleinmölbing – Mitter/Hochmölbing – Querlstein.
Endlich endet der wuchernde Legföhrendschungel.
Jetzt müssten wir uns schon in der Nähe des Aufstiegsweges von der Liezener Hütte zum Raidling Ostgipfel befinden.
Wir haben den Weg im Aufstieg nicht gefunden, aber unseren eigenen Weg zum Gipfel gehen können. Das Gipfelkreuz ist anscheinend bei der Revision.
Blick vom Liezener Raidling (1909 m) zum Westgipfel.
Nur der Grimming will sich nicht zeigen.
Im Abstieg haben wir dann den guten Steig zur Liezener Hütte gefunden. Die Option, auch noch den Schafberg und Betstein zu besteigen, nehmen wir nicht wahr.
Diese stillen, nebeligen Tage am Berg haben ihren ganz eigenen Reiz.
Der Schafberg (1932 m) wird von uns bei anderer Gelegenheit besucht werden.
Die Liezener Hütte.
Selbst bei der Hütte wird der Raidling anders als in den Karten mit „ei“ geschrieben. Ich bin für die vom Duden bevorzugte Lösung: Beide Schreibweisen sind gültig!
Rund um die Liezener Hütte ist es wie in den alten Winnetou-Filmen. Darum wird auch die Gegend liebevoll als „Karl May-Tal“ bezeichnet.
Der Wochenenddienst auf der Hütte (Manfred und Steffi) zeichnet sich durch Gastfreundschaft und viele interessante Erzählungen aus, sodass uns das Verlassen der Hütte sehr schwer fällt. Bei beginnender Dunkelheit steigen wir dann doch übers Hochtor ab.
Im Anstieg ca. 850 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 15,3 km.
Senf dazu? Sehr gerne!
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Weitere Unternehmungen in der Region Totes Gebirge (Auswahl):
- Schrocken mit Freunden
Schafkögel (1990m), Schrocken (2281m), Kaminspitz (2328m), Kreuzspitz (2333m), Hochmölbing (2341m) - Stubwieswipfel
Stubwieswipfel (1786m) - Hochtausing und Bärenfeuchtmölbing
Hochtausing (1823m), Bärenfeuchtmölbing (1770m) - Der Alleinste von allen: Monsieur Peter im Toten Gebirge
Großes Tragl (2179m), Kleines Tragl (2164m), Scheiblingtragl (2151m) - Steigfellmeuterei am Feldl (1696 m)
Feldl (1696m)
Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.
Meine Quellen:
Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.
Rabeder (2005): Totes Gebirge, AV Führer, Bergverlag Rother, München.