Narcissus poeticus und Bufo bufo

Diese Überschrift kann ich einfach nicht anders texten – solch einen poetischen Titel kann nur das echte Leben schreiben. Mit der Narcissus poeticus ist die Weiße Narzisse gemeint, und Bufo bufo ist die wissenschaftliche Bezeichnung der Erdkröte – und beide spielen in diesem Bericht eine Rolle. 

Das Holzerbauernkreuz habe ich bereits in meinen Tourenbeschreibungen über den Glatzberg  und die Hütterkogelbesteigung erwähnt. Wieder dient es als Ausgangspunkt für eine Wanderung in den Ybbstaler Alpen. Diesmal in Begleitung meiner Frau, zu einem versteckten Gewässer und einer Narzissenwiese oberhalb von Opponitz.

Kurz vor dem Holzerbauernkreuz. Wir gehen die linke Forststraße noch ein kurzes Stück weiter, um dann auf den markierten 08er Wanderweg abzuzweigen.

Blick am Holzerbauernkreuz zu den Hütterkogeln.

Die Maisonne zaubert im frischen Blätterdach ganz eigene Lichtstimmungen, welche zu keiner anderen Jahreszeit zu sehen sind.

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Hier gelingt dem Selbstauslöser meiner neuen Kamera ein seltener Schnappschuss: die doppelte Grinsekatze.

Wir verlassen den Wald und betreten das Wohnviertel einer berüchtigten Gang – die Milk Angels! Das Jungvieh ist erst wenige Tage auf der Weide, grenzenlos übermütig und bärenstark. Diese vier kommen im Eilzugstempo auf uns zugebraust. Wir können uns gerade noch über diesen Weiderost in Sicherheit bringen. Auch ohne Worte werden wir von der Gang noch provoziert. Wir halten dagegen und sind der Meinung, dass sie wirklich Glück haben, weil sich dieses Gitter zwischen ihnen und uns befindet.

Nur wenige Meter von diesem Rost entfernt, befindet sich der Rabenstadl; hier betreten wir, von den jugendlichen Rowdies unbemerkt, wieder das Weidegelände.

Auch den Vaterberg können wir über der Großen Kripp erspähen.

Oberhalb von Waidhofen öffnet sich almähnliches Gelände.

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An diesem Hochstand vorbei, auf einem zugewachsenen Ziehweg, gehen wir zum höchsten Punkt.

Man muss schon sehr genau schauen, um den Ziehweg noch zu erkennen.

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Wir erreichen auf 924 m Seehöhe die Stierlacke, diese ist in den Karten unbenannt. Sie wird aber von den Einheimischen so bezeichnet. Wir wandern mehrmals im Jahr zu diesem für uns so magischen Platz.

Auch in heißen Sommern trocknet dieser „See“ nicht aus. Vermutlich gibt es einen unterirdischen Zufluss. Die Wiese gleicht einem Golfrasen, so dicht und weich fühlt sich das Gras an.

Zigtausende Kaulquappen der Erdkröte (Bufo bufo) sind das Ergebnis der frühjährlichen Orgien in diesem Gewässer. Schon kurz nach der Schneeschmelze wird hier zu Dutzenden gepaart.

In den nächsten Tagen wird auch hier Weidevieh aufgetrieben werden. Auch Pferde werden wieder dabei sein. Es ist ein Schauspiel zu sehen, mit welchen Kapriolen und Sprüngen die Tiere ihre Sommerweide begrüßen.

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Nach langer genussvoller Rast, gehen wir über die Weide zum Reichenwald weiter. Links vom Wetterkogel sind Gamstein und Voralm zu sehen.

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Wir gehen jetzt am Weitwanderweg 08 ein Stück Richtung Hochseeberg bzw. Amstettnerhütte weiter.

Nach kurzer Zeit gibt es den ersten Tiefblick auf Opponitz. Dahinter ist fast der ganze Bauernboden (Oisberg) mit Friesling (1340 m) und dem Alpl (1405 m) zu sehen.

Mit diesen Vorboten haben wir Gewissheit, unserem zweiten Ziel bereits sehr nahe zu sein. Opponitz wirbt nicht nur als Fischerdorf in internationalen Fischfangzeitschriften, sondern auch mit seinen Narzissenwiesen.

Zuvor nochmals der mich so faszinierende Überblick: Vom Friesling zum Reutberg.

Noch vor dem Bauernhaus Hochseeberg, verlassen wir den Weitwanderweg und gehen den ebenfalls markierten Weg nach Opponitz. Und schon nach wenigen Höhenmetern Abstieg, treffen wir auf diese herrliche Narzissenwiese oberhalb von Opponitz.

Mittlerweile gilt die Weiße Narzisse an ihren Heimatstandorten als stark bedroht und ist darum streng geschützt.

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Um den Bus nach Waidhofen noch zu erreichen, müssen wir uns losreißen. Vorbei an den Bauernhäusern Hinterstockreith und Vorderstockreith…

…mit den ersten Tiefblicken zur Bundesstrasse und zur Ybbs,…

…endet unsere Wanderung exakt beim Bahnhof in Opponitz. Leider wurde der Betrieb dieser Schmalspurbahn im Vorjahr eingestellt und durch Busse ersetzt. Ich muss aber gestehen, dass auch von den erhöhten Sitzplätzen im Bus, wunderbare Blicke auf die in allen Türkistönen schillernde Ybbs möglich sind. Die Schmalspurbahn ist aber für das Ybbstal unersetzlich.

Wir haben bei dieser Wanderung 285 Höhenmeter und 9,4 km zurückgelegt.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at


Darf’s ein bisserl mehr sein?

Weitere Unternehmungen in der Region Ybbstaler Alpen (Auswahl):

Besonders Umtriebige können auch noch im Tourenbuch und der Gipfelliste stöbern oder auf der Tourenkarte herum strawanzen.

Meine Quellen:

Ausschnitt aus Kompass Logo Karte 4309, Österreich digital.
ⒸKartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.